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Nun war es also wieder soweit, das Absegeln stand auf dem Plan.

Schon! War doch die Segelsaison in diesem Jahr Corona-bedingt um ca. 6 Wochen verkürzt. Die Pandemie hatte alles ausgebremst. Im März musste die Jahreshauptversammlung abgesagt bzw. verschoben werden, ein Seglerhock ebenfalls. Es folgte kurz darauf die Schließung des Hafengeländes sowie aller Sportboothäfen bis zum 19. April. Zu der Zeit durften unsere Schweizer Segelkameraden bereits in der Frühlingssonne über’s glitzernde Wasser gleiten. Das tat weh. Ab Mitte April war dann Einwassern zwar erlaubt, segeln durften wir nicht. Die Grenzen zu Schweiz und Österreich waren zu. Am 11. Mai wurden die Häfen ganz vorsichtig wieder geöffnet, Clubhäuser, Gastronomie und sanitäre Einrichtungen mussten geschlossen bleiben. Nur wer „autark“ war, durfte übernachten. Das Ansegeln mit Ausfahrt mussten wir absagen. Ebenso das Sommerfest und alle geplanten Regatten. Erst am 23. Juni durften in den Häfen auch die Sanitäranlagen wieder geöffnet werden, jedoch stark eingeschränkt, was den ganzen Sommer über mehr oder weniger so blieb.
Und nun also das Absegeln im eigenen Hafen. Auf eine Ausfahrt in einen anderen Hafen wurde der Pandemie wegen verzichtet. Nach einem seetypischen Hochnebelmorgen sickerte am frühen Nachmittag mildes Sonnenlicht durch den Dunst. Pünktlich zum Auslaufen um halb drei stellten sich familienfreundliche Windverhältnisse der Stärke 1-2 ein. 1 mal Altnau und zurück, das war die Aufgabe, die wir von Hilde gestellt bekamen. 13 Schiffe begaben sich nach und nach auf den See und hielten Kurs auf Altnau. Schöner hätte es kaum sein können. Am Wind ging es zügig voran, vor Altnau wurde gewendet und mit halbem Wind zurückgesegelt. Naturgemäß erwachte beim ein oder anderen das Regatta-Fieber, wollte man sich doch mit gewissen Kandidaten messen, wenn auch auf spielerische Art. Gegen halb sechs waren schließlich alle wohlbehalten zurück im Hafen, wo der Apero auf der Wiese schon bereitstand. In der Folge begann emsiges Treiben. Tische und Stühle wurden gerückt oder zusammengestellt, Tische wurden eingedeckt und die Grills in Betrieb genommen. Hunger hatte sich breitgemacht – und Durst natürlich. Der Zapfhahn in der Küche wurde gut frequentiert. Schließlich wurde gegrillt, jeder hatte so seine Köstlichkeiten und Lieblingszutaten dabei, und so zogen wunderbare Düfte durch’s Gelände. Mit fortschreitendem Abend wurde es zunehmend kühl und Jacken, Pullover und Socken wurden geholt. Trotz der sehr erfrischenden Temperaturen harrten die meisten bis weit nach Mitternacht aus, um dann verfroren aber zufrieden in die Kojen zu sinken.
Eine sehr spezielle Segelsaison ging damit offiziell zu Ende. Hoffen wir, dass uns Corona im nächsten Frühjahr nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Das wäre so gar nicht nett.

Text: S. Geesing

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