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Grillwetter war laut den Vorhersagen nun wirklich nicht angesagt. Dennoch nahmen 19 Schiffe des Yachtclub Meersburg am Samstag Kurs auf Romanshorn.

Ansegeln mit Grillen unter freiem Himmel stand auf dem Plan. Ganz schön mutig. Wer im Laufe des Vormittags den Hafen in Meersburg verließ, musste den Diesel zu Hilfe nehmen und kam trocken in Romanshorn an. Wer später auslief, hatte reichlich Wind, aber auch heftigen Regen. Schlussendlich fanden sich alle wohlbehalten im Zielhafen ein. Unter der Persenning oder unter den ausladenden Schirmen auf der Terrasse des Restaurant Mole bei einem Kaffee sehnte man das Ende der Regenfälle herbei. Allseits wurde auf’s Smartphone geblickt und diverse Wetterportale befragt. Aber der Regen blieb. Manch einer stellte sich schon auf ein Vesper unter Deck ein. „Dann essen wir den mitgebrachten Salat eben auf dem Schiff“. Andere suchten nach Möglichkeiten, in einem Lokal ein Plätzchen zu ergattern. Nach einem Gemeinschaftserlebnis sah das nun nicht mehr aus.

Und dann geschah das kleine Wunder. Das Pladdern auf’s Deck hörte plötzlich auf. Pünktlich zum Apero, der auf 18 Uhr angesetzt war, fiel kein Tropfen mehr vom Himmel. Konnte das sein? Überall krochen sie ungläubig aus den Schiffen. „Kommt rüber zum Apero auf der Mole“. Per Whatsapp und durch Weitersagen verbreitete sich die Botschaft rasch, und innerhalb kürzester Zeit fanden sich alle mit einem Gläschen Sekt unter einem ausladenden Baum auf der Außenmole wieder. Der 1. Vorsitzende, Harry Bücher, begrüßte alle Segler und Seglerinnen auf’s Herzlichste und erinnerte an die Zeit vor einem Jahr, als das Ansegeln wegen Corona abgesagt werden musste. Umso fröhlicher war die Stimmung jetzt, da man sich endlich wieder treffen durfte. Es wurde viel erzählt und gelacht, bis jemand schließlich meinte, ob es nicht an der Zeit wäre, endlich den Grill in Betrieb zu nehmen. Schnell fanden sich viele helfende Hände, und Tische, Bänke und Feuerholz wurden herangeschafft. Innerhalb kürzester Zeit loderte ein Feuer unter dem Grillrost und manch einem fiel es schwer, auf die Glut zu warten. Endlich mal wieder grillen! Endlich mal wieder zusammensitzen, essen, trinken und fröhlich sein! Wie sehr hatte uns das allen gefehlt. Und es blieb trocken - abgesehen von den durstigen Kehlen natürlich. Die Berge präsentierten ihr immer noch weißes Kleid in der Abendsonne, ein paar lockere Wolken zogen unschuldig über den Abendhimmel. Was für ein Geschenk. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde es spät, bis die letzten Unverdrossenen in die Kojen sanken. Und dann kam auch der Regen zurück. Aber wen stört das noch, wenn man zufrieden in seinem warmen Schlafsack liegt. Am nächsten Morgen waren die Wolken bis auf Seehöhe gesunken. Alles dampfte und sprühte wie in einer Waschküche, das gegenüberliegende Ufer war nicht mehr zu sehen. Also erst mal frühstücken und auf besseres Wetter warten. Es wurde nicht besser, der Regen hielt an. Auch nicht nach dem dritten Kaffee im Restaurant Mole, wo sich viele eingefunden hatten. Also war schlussendlich doch wieder Ölzeug angesagt, und so machten sich alle nach und nach auf den Heimweg in Richtung Meersburg. Dieses war zwar nicht zu erkennen, aber wozu hat man einen Kompass.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes feucht-fröhliches, sehr spezielles Ansegel-Wochenende ging trotz der widrigen Wetterumstände erfolgreich zu Ende. Vielleicht glaubt es der eine oder andere nicht, aber wir haben tatsächlich gegrillt. Was für ein Glück! An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Hilde und HP für die ganze Organisation und die Bestellung des pünktlich gelieferten regenfreien Grillfensters.

Der traditionelle Ausklang bei Kaffee und Kuchen im Clubhaus musste auch in diesem Jahr corona-bedingt leider ausfallen. Im nächsten Jahr wird auch das wieder möglich sein.

Text: Geesing

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