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Die Segelsaison 2022 startete für mich schon im Februar in San Remo mit dem Carnival Race. Eine Woche später fuhren wir für eine Trainingswoche nach Hyeres

wo wir jeden Tag ordentlich Wind hatten und dadurch lernten, mit diesem umzugehen und unser Boot zu beherrschen. In den Wochen darauf trainierten wir am Bodensee, bis es im April an den Gardasee ging. Dort hatten wir erst vier Tage Training und im Anschluss noch vier Tage Regatta. Der Lupo-Cup, wie die Regatta sich nennt, zählt für die Weltmeisterschafts- und Europameisterschaftsausscheidung. Der nächste Saisonhöhepunkt fand vom 4.-6. Juni in Kiel-Schilksee statt. Die Young European Sailing (YES) zählte auch als WM-EM Qualifikation. Hier fuhren wir auf den 17. Platz und holten uns damit einen Startplatz für die Weltmeisterschaft in Ungarn, welchen wir allerdings nicht annahmen, da zur gleichen Zeit die gesamt Deutsche Meisterschaft in Kiel stattfand. Unser nächster Höhepunkt war die Kieler Woche. Nach zwei Tagen Vortraining mit wenig Wind, war bei der Regatta von Flaute bis viel Wind alles dabei. Hier landeten wir auf Platz 48. 

Die nächste große Regatta startete vom 11.- 16. August wieder von Kiel aus. Die Gesamt Deutsche Meisterschaft. Wie bei den anderen Regatten hatten wir auch hier Training, bevor es losging. Am ersten Regattatag stand erstmal die Vermessung an und wir standen auf der Liste zur Vollvermessung. Das hieß, dass wir, nachdem die Segel den Stempel bekommen hatten, auch noch unser komplettes Boot auseinander bauen mussten. Also: Es durfte keine Leine mehr drin sein und sogar das Schwert musste ausgebaut werden. Nachdem wir unseren 420er wieder zusammengebaut hatten, gingen wir noch eine Runde segeln, um zu sehen, ob alles passte. Am Abend fand dann die Eröffnungsfeier statt, bei der alle Seglerinnen in ihre Bundesländer aufgeteilt wurden und so dann zur Bühne laufen mussten. Der erste Start am nächsten Tag war um 11 Uhr was bedeutete, dass wir um 9:45 ausliefen. Wir segelten drei Wettfahrten und kamen dann am Nachmittag wieder in den Hafen. So liefen auch die nächsten Tage ab und wir pendelten in der Gesamtwertung zwischen Platz vier und acht, in der U17 Wertung zwischen Platz eins und drei. Am vorletzten Tag wurde es noch einmal spannend. Wir hatten zwei Protestverhandlungen, welche beide auf Englisch stattfanden. In der einen ging es darum, dass ein anderes Team meinte, dass wir ihnen auf dem Halbwind reingefahren sind und sie jetzt einen Schaden haben. Die Jury entschied nach einer zweistündigen Verhandlung, dass kein Regelverstoß vorlag und so gewannen wir den Protest und wurden nicht disqualifiziert. Im Zweiten ging es darum, dass jemand uns die Vorfahrt nahm. Das Team nahm dann eine 30% Strafe an und so gewannen wir auch diesen Protest. Am nächsten Tag, welcher auch der Letzte war, warteten wir den ganzen Morgen, da draußen über dem Meer eine Gewitterzelle stand und es keinen Wind hatte. So wurde um 12 Uhr AP über A gesetzt und wir konnten unser Boot abbauen und zur Siegerehrung gehen. 

Die nächste Regatta war die LJM in Überlingen. Wie auch bei den anderen Regatten hatten wir ein Vortrainig und segelten bei der Regatta dann auf Platz 5, womit wir allerdings nicht so zufrieden waren. Eine Woche später ging es erneut auf Reise nach Schwerin und Warnemünde. Am 21.09 fuhren wir zunächst nach Schwerin für die erste WM-EM Ausscheidungsregatta für nächstes Jahr. Bei Bedingungen, welche für uns perfekt waren, konnten wir uns Platz 7 sichern. Nach der Regatta fuhren wir direkt weiter in den Norden nach Warnemünde. Dort hatten wir dann von Montag bis Freitag Training, wo von viel Wind bis wenig Wind alles dabei war. Am Mittwoch hatten wir einen lay-Day an dem wir viel für die Schule machen mussten, auch das muss sein wenn man viel beim Segeln ist. Nach einem intensiven Training in den nächsten zwei Tagen startete die Regatta. Am ersten Tag hatte es schon kräftigen Wind, so dass wir einen Lauf aufgeben mussten. Am zweiten Tag verließen wir gegen 10 Uhr den Hafen und wurden von draußen, kurz nach den Leuchttürmen wieder rein geschickt, da es zu viel Wind und Welle hatte. Am späten Nachmittag segelten wir noch zwei Läufe, wobei wir in einem einen BFD (Black Flag Disqualified) fuhren. Am nächsten Tag, welcher auch der Letzte war, hatten wir ab morgens Startverschiebung an Land, da es wieder zu viel Wind und Welle hatte. Um zwölf Uhr wurde ganz abgebrochen und wir konnten aufladen und nach Hause fahren.

Über die ganze Saison hinweg bin ich nicht nur 420er gesegelt, sondern hatte auch die Chance auf anderen Booten mitzufahren. So bin ich den Montfort Cup in Langenargen, die Bodenseewoche, de One Desing Cup in Bregenz und The Race auf der Melges 24 von Benny Off mitgesegelt, wo wir überall gute Plätze belegten. Ich durfte auch bei zwei 75er Regatten mit dabei sein. Die erste war in Meersburg, wo ich auf der Passat mitfahren durfte und wir sogar gewannen. Die zweite war der Herbst Pokal in Überlingen, dort durfte ich auf der Bodan mitfahren und wir erreichten den sechsten Platz. 

Das großartige an dieser Saison war nicht nur das Training und die ganzen Regatten, sondern auch die Orte an denen wir waren und die vielen tollen Freunde die ich gefunden habe

 

Bericht: Greta Wollmann

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