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Tief erschüttert hat uns die Nachricht, daß unser Jugendmitglied Paul Wollmann kurz vor seinem 14. Geburtstag verstorben ist.

Paul hat mit seiner Familie einen großen Teil seiner Kindheit bei uns im Hafen verbracht und jedem Clubmitglied bleiben aus dieser Zeit so viele Erinnerungen, dass es sich wie viel mehr als nur knappe 14 Jahre anfühlt. Ein paar der Geschichten, teilen wir hier.

Für viele Mitglieder gehen die Geschichten los, als sie Paul zum ersten Mal im Kinderwagen liegen sehen. Er war noch unglaublich klein, aber wird sofort als “unser Paulchen” ins Herz geschlossen.

Die nächste Erinnerung ist eine unermüdlich hüpfende und rennende Schwimmweste, die den gesamten Hafen unsicher macht. Paul ist bei jeder Veranstaltung dabei und oft im Mittelpunkt von Spielen, Wasserschlachten und Streichen.

Mit seiner Familie ist er den Sommer über immer segeln und kann und darf fast alles - er nimmt am Jugendtraining teil, übt gerne Knoten und insbesondere die Technik von Booten und Maschinen haben es ihm angetan. Dem Regattaleiter Nikolaus Roleff erklärte er, wo am Startschiff der Batteriehauptschalter ist und wie er zwischen den Wettfahrten ja mal den Fischfinder, sowie die Decksdusche ausprobieren könnte. Bei jedem Wetter ist Paul unser Kapitän und wir kommen eilig dazu, wenn die Ansage “Handle on the Table” kommt und Paul den Gashebel auf Vollgas dreht. Zwischen den Wettfahrten wird ins Wasser gesprungen - manchmal mitsamt Kleidung, oder Paul hat immer eine Idee, was man sonst noch machen könnte.

Ein Lieblingsbuch von Paul und seiner großen Schwester Greta war “Erdmännchen Gustav - Nachts auf dem Sambesi”. Darin möchte Erdmännchen Gustav mit seinen Freunden ein Abenteuer erleben und sie gehen zusammen auf Bootsfahrt - bei der natürlich einiges passiert. Genau so war es, wenn man mit dem neugierigen Abenteurer Paul aus dem Hafen ausgelaufen ist.

An Land hat er Freunde in jedem Hafen an die er sich gerne sanft anschmiegt oder auch mal für ein Nickerchen auf den Schoß setzt. Gerne macht er sich auch auf die Suche nach etwas zu essen.

Wenn im Jugendtraining mal wieder jemand einspringen muss, weiß er Bescheid, wo was liegt, was beim Aufbau von welchem Boot zu beachten ist und warum der Außenborder nicht läuft. Letztes Jahr tüftelt er noch an der kaputten Winde am Kretzerle und analysiert richtig, dass ein Problem die verdreckten Kohlen sind. Er hat nie aufgegeben und immer neue Pläne geschmiedet. Später wollte er Bootsbauer werden, was sicher perfekt gepasst hätte.

Er war unglaublich hilfsbereit, smart, sanft, abenteuerlustig, ideenreich und hatte einfach Stil. Es ist sehr schwer, von ihm Abschied zu nehmen, aber er hätte sicher gewollt, dass wir am Segeln und an den Veranstaltungen, die für ihn einfach dazu gehörten, weiterhin Freude haben. Dabei werden die Erinnerungen an ihn uns immer ein Lächeln und Gesicht zaubern und wir sind ihm dankbar für die gemeinsame Zeit und seine ansteckende Freude.

(Text: Nikolaus Roleff)

 

Die Vorstandschaft des Yacht-Club Meersburg e.V. spricht den Angehörigen von Paul Wollmann im Namen aller Mitglieder ihr tief empfundenes Beileid aus.

 

 

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