Am Wochenende 31.08.24 und 01.09.24 fand der Oberseepokal in Kressbronn statt.
Mit am Start war die etwas dezimierte Crew um Skipper Benjamin Off auf seiner Melges 24 vom Yacht-Club Meersburg. Auf Grund der Urlaubsphase segelten wir nur zu dritt und nicht in Stammbesetzung. Am Freitag, den 30.08.24 machten wir uns im Schlepp mit dem Schlauchboot auf den Weg nach Langenargen. Wir legten die Melges in einen Liegeplatz, gingen zum Meldebüro zur Registrierung und fuhren anschließend wieder heim nach Meersburg. Am Samstag fuhren wir dann mit dem Auto nach Langenargen. Nach einer Steuerleutebesprechung gings direkt aufs Wasser.
Doch leider ließ der Wind auf sich warten. Dann setzte gegen Mittag ein bisschen Westwind ein. Allerdings war dieser sehr flau. Doch die Wettfahrtleitung startete trotzdem die erste Wettfahrt. Auf der ersten Kreuz verzockten wir uns etwas und fuhren zu weit rechts. Wir hatten weniger Druck und rundeten im Pulk die erste Luvtonne. Doch auf dem ersten Downwind machten wir es dann besser und rundeten als drittes Schiff das Leefass. Auf der zweiten Kreuz fuhren wir dann dem Rest des Feldes davon mit den beiden Schiffen vor uns, der Esse 850 und der Akros. Am Ende wurde es in Wettfahrt Nummer eins ein solider dritter Platz. Bei der zweiten Wettfahrt hatte der Wind mehr Richtung Nord gedreht und wurde etwas stärker. Wir erkannten als einziges Schiff daß das Pin End im Vorteil war und fuhren mit Streckbug vor der Konkurrenz durch. Wir rundeten mit der Akros gemeinsam an der Spitze des Feldes die erste Luvtonne. Auf dem Downwind fuhren die Esse 850 und die Akros einfach schneller und waren knapp vor uns an der Leetonne. Auf der zweiten Kreuz konnten wir wieder ein paar Meter einholen durch gute Wenden und die richtige Kreuzseitenwahl. Wir rundeten kurz hinter der Esse 850 und der Akros das Luvfass. Auf dem zweiten Downwind segelten weit auf die Linke Seite, was zur Folge hatte das wir mit ordentlich Druck und einer Welle, die uns anschob Richtung Ziel fahren konnten. Knapp hinter der Esse 850 und der Akros überquerten wir die Ziellinie.
Kurz im Kopf nachgerechnet,….das könnte eng werden bei den berechneten Zeiten, da sowohl die Akros als auch die Esse 850 schneller sein müssen und uns vergüten müssen. Nach uns drei Schiffen klaffte mal wieder ein riesiges Loch. Das nächste Sportboot kam erst über eine Viertelstunde nach uns ins Ziel. Von jetzt an war klar, der Sieg wird unter uns drei Schiffen ausgesegelt, der Esse 850, der Akros und uns auf der Melges 24. Nach Ende der Wettfahrt schlief der Wind ein und da es schon nach 18 Uhr war, schickte uns der Wettfahrtleiter an Land zum wohl verdienten Abendessen und Stegbier. Beim Blick in die Ergebnisliste konnten wir es kaum glauben, in der zweiten Wettfahrt waren die Akros und wir berechnet auf die Sekunde genau gleich schnell, was zur Folge hatte das Halbe Punkte vergeben wurden. Nach dem ersten Wettfahrttag war die Reihenfolge wie folgt. Die Akros auf dem ersten Platz mit einem Wettfahrtsieg und einem Sieg mit 1,5 Punkten, da unsere berechneten Zeiten in der zweiten Wettfahrt ja gleich waren. Dann wir auf der Melges mit einem dritten Platz und einem Wettfahrtsieg mit 1,5 Punkten gemeinsam mit der Akros und auf Rang drei mit einem zweiten und einem dritten Platz die Esse 850.
Am zweiten Wettfahrttag fuhren wir mit dem Schlauchboot nach Langenargen, damit wir die Melges nach der Veranstaltung wieder zurück schleppen konnten. Wir fuhren hinaus aufs Wasser und es hatte auch am Sonntag ein laues Lüftchen.
Der Wettfahrtleiter startete die Wettfahrt Nummer drei, doch als wir an der Luvtonne ankamen, stellte der Wind komplett ab, so dass er die Wettfahrt abbrechen musste. Dann hieß es wieder warten auf Wind. Tatsächlich setzte sich wieder ein Hauch aus West durch und bei 4kn Wind startete der Wettfahrtleiter erneut die dritte Wettfahrt. Wir erwischten einen super Start bei Null an der Linie mit vollem Speed und in Luv vom restlichen Feld. Nur die Esse 850 wendete sich auf die rechte Kreuzseite frei hinter uns. Das war ihr Glück, denn sie konnte als einziges Schiff vor uns die Luvtonne runden. Auf dem ersten Downwind holte uns die Akros leider ein und so rundeten wir als drittes Schiff hinter Esse 850 und Akros das Leefass. Auf der zweiten Kreuz versuchten wir boatspeed technisch an den vorderen beiden Schiffen dran zu bleiben, aber dadurch, dass der Wind abflaute, war das natürlich für die Esse 850 von Vorteil, die uns enteilte. Wir lieferten uns ein erbittertes Duell mit der Akros auf dem letzten Vorwindkurs. Doch direkt 10m vor der Ziellinie schlief der Wind ein und die Akros schaffte es dadurch tatsächlich, die entscheidenden Sekunden auf uns heraus zu segeln. Wir trieben über die Ziellinie und packten zusammen. Alle 11 Sportboote, die nach uns kamen, hatten so gut wie keinen Wind mehr. Es war ein echtes Trauerspiel. Nur noch zwei weitere Boote schafften es innerhalb des Zeitlimits von einer Halben Stunde nach Zieldurchgang des ersten ins Ziel. Alle anderen wurden somit als DNF gewertet.
Am Ende bedeutete dies für uns vorlieb zu nehmen mit Rang drei. Abschließend bleibt zu sagen, dass es sehr schade ist, wenn Wettfahrten bei Flaute gesegelt werden ohne faire Bedingungen zu haben. Ja, ein Segler sollte mit allen Bedingungen klar kommen, dennoch sind faire Bedingungen, also bei Wind und ohne Flaute jedoch besser. Sonst war der Oberseepokal ein sehr gelungenes Event. Vielen Dank an meine Crew Jan Bücher und Julius Riedmüller.
Text: Benjamin Off