Die diesjährige deutsche Meisterschaft der Melges 24 Klasse fand am Starnbergersee, im Bayerischen Yacht-Club statt. Mit am Start war Benjamin Off mit seiner Crew bestehend aus Jan Bücher, Luis Müller und Simon Waschke vom Yacht-Club Meersburg.
Nachdem die Melges schon in der Vorwoche ausgekrant und für die Fahrt verpackt wurde, fuhren sie am Freitag, den 22.09.23 nach Starnberg zum Bayerischen Yacht-Club. Nach der Ankunft am Abend packten sie im Flutlicht das Boot aus, bauten es auf und bereiteten alles für das Kranen am nächsten Tag vor. Nach einem anstrengenden Tag, konnten die Energiereserven bis zum nächsten Morgen wieder aufgeladen werden, denn es hieß: Der frühe Vogel krant zu erst. Als das Boot fertig aufgebaut und eingewassert war und an einem Liegeplatz lag, war noch Zeit um den österreichischen Freunden zu helfen, denen das Großfall aus dem Mast gerauscht war. Dann ging es zur Steuerleute Besprechung und anschließend nach kurzer Verzögerung aufs Wasser.
Bericht des Steuermanns Benjamin Off:
Wir segelten ein paar Testschläge und dann ging es auch schon los. Gleich in der ersten Wettfahrt lief es wie am Schnürchen. Nullstart auf der bevorzugten Seite mit vollem Speed an der Linie und einem Start-Ziel-Sieg. Die zweite Wettfahrt begann genau so gut wie die Erste, doch leider sahen wir nicht, das die Wettfahrtleitung den Zahlenwimpel 3 für eine dritte Kreuz gesetzt hatte und so fuhren wir am Leefass vorbei in Richtung Ziel, bemerkten jedoch den Fehler und mussten wieder aufkreuzen um das Leefass korrekt zu runden. Dies katapultierte uns auf Rang zwei in diesem Lauf, welch wir bis ins Ziel verteidigen konnten. Der dritte Lauf lief ebenfalls richtig gut allerdings mussten wir einen Gegner kurz vor dem Ziel gewähren lassen, da er uns die Vorfahrt auf Steuerbordbug nahm und wir ihn sonst gerammt hätten. Wir überlegten zu protestieren, wollten uns aber den Abend nicht versauen und ließen es gut sein. Somit kamen wir in diesem Lauf auf Rang zwei und waren immer noch insgesamt führend. Beim vierten Lauf war dann der Wurm drin und es lief nicht mehr so wie anfangs. Am Ende wurde es immerhin ein siebter Platz. Der fünfte Lauf lief dann wieder besser. Mit einem guten Start und einem guten Rennen konnten wir einen dritten Platz in diesem Lauf ersegeln. Im sechsten und letzten Lauf des Tages war dann irgendwie die Luft raus. Wir fuhren schlechte Manöver und konnten diesen nur auf Rang acht beenden. Am Ende des ersten Tages bedeutete dies somit Gesamtrang drei mit zwei Punkten Rückstand auf den Führenden. Der deutsche Meistertitel war also noch drin. Nach einem kühlen Einlaufbier gab es die gesellige Oktoberfest-Pasta-Party im Clubhaus des Bayerischen Yacht-Clubs.
Der Sonntag begann erneut mit Wind, dieses Mal aus Nordost. Wir fuhren für die letzten beiden Läufe hinaus aufs Wasser. Wir wussten, dass diese beiden Wettfahrten für uns entscheidend sein würden. Somit lieferten wir auch wie am Vortag ab: im ersten Lauf bei null an der Linie mit vollem Speed und einen Start-Ziel-Sieg. Damit waren wir rein rechnerisch auf Titelkurs und erster in der virtuellen Tabelle. Der letzte Lauf wurde zum entscheidenden um den Titel. Wieder eine perfekte Startsituation für uns und dann, Sekunden vor dem Start AP und Abbruch des Starts, weil zwei noch nicht durchs Ziel gegangene J70 vor unserem Start herum dümpelten, das war ärgerlich. Den folgenden und somit letzten Start versemmelten wir ordentlich und waren dann am Luvfass letztes Schiff. Wir kämpften uns während der Wettfahrt noch nach vorne auf Rang sieben.
Wir hatten die Hand schon an der Meisterschale und hatten am Ende nicht das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Am Ende wurde es mit einem Punkt Rückstand die Bronze Medaille und somit Gesamtrang 3 bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft der Melges24. Wir fuhren mit gemischten Gefühlen nach Hause. Zum einen Stolz zum anderen nachdenklich den Titel so leichtfertig vergeben zu haben. Vielen Dank an meine grandiose Crew Luis Müller, Jan Bücher und Simon Waschke.
(Text: Benajmin Off)